Gehirnjogging: Beim Puzzeln geistig fit bleiben
Vor einiger Zeit haben wir schon einmal über die Geschichte des Puzzles und die vielen unterschiedlichen Puzzlevarianten berichtet (Hier geht`s zum Beitrag). In diesem Zusammenhang wurde auf diverse positive Effekte verwiesen, die mit dem Zusammenlegen der kleinen Teile einhergehen. Damit ihr aber noch mehr Lust aufs Puzzeln bekommt und auch seht, was euch das Puzzeln alles „bringen“ kann, widmen wir uns heute voll und ganz dem Thema „Gehirntraining beim Puzzeln“. Also lehnt euch zurück und viel Spaß beim Lesen.
Vor allem für Kinder ist das Puzzeln ein wirklich gutes Training. Denn im Kindesalter müssen viele wichtige Fähigkeiten erstmals erlernt werden. Darunter beispielsweise die Feinmotorik, die Hand-Augen-Koordination, die Ausdauer, das Erkennen von Formen sowie das räumliche Denken. Puzzeln eignet sich laut Psychologen für das Erlernen dieser Fähigkeiten besonders gut.
Dabei sollte stets darauf geachtet werden, dass die Teilezahl des Puzzles auf die Fähigkeiten und das Alter des Kindes abgestimmt sind. Denn Kinder dürfen weder unter- noch überfordert werden. So eignen sich für Kinder im Grundschulalter beispielsweise Puzzles mit 100-200 Teilen. Zudem ist es besonders wichtig, dass das Motiv den Kindern gefällt. Andernfalls haben sie schnell keine Lust mehr und der Anreiz, das Puzzle zu lösen, geht verloren. Hier bieten sich Fotopuzzles hervorragend an, weil selbst gemachte Fotos sicherlich interessanter sind als Standardmotive. Den Kleinen macht es garantiert eine Menge Spaß, sich selbst oder auch das Geschwisterchen zu puzzeln. Wenn Kinder gemeinsam puzzeln wird sogar das Konkurrenzverhalten gefördert. Gibt man mehreren Kindern das gleiche Puzzle, versucht automatisch jedes Kind, das Puzzle am schnellsten zu lösen.
Hinzu kommt: Unsere Kleinsten lernen, sich mit einer Sache länger zu beschäftigen und Herausforderungen zu meistern. Denn jedes Puzzle, egal wie viele Teile, birgt eine gewisse Herausforderung. Dazu meint der Psychologe Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer: „Kinder brauchen Herausforderungen, um ihre Fähigkeiten entwickeln zu können.“ Außerdem spricht er davon, dass es besonders von Vorteil ist, wenn Kinder bei einer Beschäftigung gleichzeitig mehrere Fähigkeiten erlernen. Beim Puzzeln beispielsweise die Verknüpfung von Feinmotorik, Denkvermögen und räumlichem Denken.
Aber auch für uns Erwachsene hat das Puzzeln einige positive Effekte. Denn Puzzeln gilt als überaus erfolgreiches Gehirnjogging. Es fördert unsere Kreativität, das Denkvermögen, unsere Merkfähigkeit sowie die Geschicklichkeit und trägt dazu bei, dass wir weniger vergesslich werden. Unsere Geduld und unser Durchhaltevermögen werden zusätzlich beim Puzzeln geschult.
Mal ganz ehrlich: Viele von uns sind oft viel zu ungeduldig und nicht selten geben wir viel zu schnell auf. Das allerdings löst bei uns dann erst recht negative Gefühle aus. Dabei sollte uns das Puzzeln doch eigentlich dabei helfen, zu entspannen und Glücksgefühle auszulösen. Strengt euch also ruhig ein bisschen an und werft die berühmte Flinte nicht gleich ins Korn, auch wenn ihr mal ein paar Teile nicht gleich auf Anhieb findet. Denn mit ein bisschen Mühe werdet ihr merken, dass nicht nur das fertige Puzzle euch jede Menge Glücksgefühle verschafft, sondern jedes gefundene Teilchen für einen eigenen Glücksmoment steht. Das Lösen eines Puzzles ist sicherlich eine gewisse Herausforderung. Diese gilt es zu meistern und am Ende wird man belohnt. Denn wer kennt das nicht? Das 1000-Teile-Puzzle ist nach langer Zeit endlich fertig und sogleich zeigen wir es stolz anderen Menschen und ernten Anerkennung. Diese sogenannte intrinsische (innere) und extrinsische (äußere) Motivation spielen also auch beim Puzzeln eine wichtige Rolle.
Also los, puzzelt mal wieder! Puzzeln ist nicht nur sehr gut für die Entwicklung unserer Kleinsten geeignet, sondern auch für uns Große. Denn was dem Kinde dient, nutzt auch dem Erwachsenen. In diesem Sinne viel Spaß und Entspannung bei eurem nächsten Puzzle-Projekt!